Wenn Diabetes die Fußgesundheit beeinträchtigt

Diabetisches Fußsyndrom

Unter dem Begriff „Diabetisches Fußsyndrom“ (auch bekannt als Diabetischer Fuß) werden alle Veränderungen an den Füßen, die durch die Folgen eines erhöhten Blutzuckerspiegels entstehen, zusammengefasst.

Wie erkennt man ein Diabetisches Fußsyndrom?
Ursachen & Symptome

Das Diabetische Fußsyndrom ist eine Spätkomplikation der Zuckererkrankung, die etwa 10 von 100 Diabetikern betrifft. Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte führen zu irreversiblen Schädigungen der Nerven und Gefäße. Die Nervenschädigung betrifft besonders die sensiblen Nervenfasern, was zu einer Abnahme der Schmerz- und Druckempfindlichkeit führt. Kleine Wunden oder Verletzungen am Fuß bleiben in Folge des reduzierten Schmerzempfindens länger unbemerkt. Die Wunden sind anfällig für Entzündungen, der Heilungsprozess kann durch vorbestehende Durchblutungsstörungen erheblich beeinträchtigt sein. Beim fortgeschrittenen Diabetischen Fußsyndrom können durch Störungen des muskulären Gleichgewichts Gelenkfehlstellungen entstehen, die teilweise zu grotesken Fehlbelastungen der Füße führen können.

URSACHEN: WIE KOMMT ES ZUM DIABETISCHEN FUSSSYNDROM?

Ein Diabetisches Fußsyndrom entsteht durch dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte. Je nach vorrangig geschädigtem Gewebe unterscheidet man zwischen:

  • neuropathischem diabetischen Fußsyndrom
  • ischämischem diabetischen Fußsyndrom
  • gemischtförmigem diabetischen Fußsyndrom

Beim neuropathischen Fußsyndrom steht der Verlust der Funktion der Nervenfasern im Mittelpunkt der Erkrankung, beim ischämischen führen die Gefäßschädigungen zu relevanten Durchblutungsstörungen. Weitere Ursachen stellen eine deutliche erhöhte Infektanfälligkeit dar. Der Krankheitsverlauf wird oft durch eine zuckerbedingte Nierenerkrankung weiter kompliziert.

SYMPTOME UND FOLGEN DES DIABETISCHEN FUSSSYNDROMS

Neuropathisches Fußsyndrom:

  • Sensibilitätsstörung der Haut
  • Kribbelparästhesien
  • gestörtes Temperaturempfinden
  • Füße sind warm, aber gefühlt eiskalt
  • Engegefühl im Bereich der Knöchel
  • Füße wie in einem Schraubstock
  • Fehlstellung des Fußes durch Muskelschwund
  • sog. Charcot-Fuß
  • Krallenzehen
  • vermehrt Hornhaut an Druckstellen
  • Haut trocken, keine oder kaum Schweißbildung

Ischämische Fußsyndrom:

  • Haut kühl; blass, bläulich verfärbt
  • Fußpulse nicht tastbar
  • verzögerte Wundheilung
  • krampfartige Muskelschmerzen beim Gehen oder auch nachts in Ruhe
DIAGNOSE

Die Diagnostik des Diabetischen Fußsyndroms sollte in einem Zentrum interdisziplinär durchgeführt werden. Die diagnostischen Maßnahmen umfassen die Inspektion und Palpation der erkrankten Extremität, den Stimmgabeltest zur Prüfung des Vibrationsempfindens, die Messung des Knöchel-Arm-Index, die Duplexsonographie der Beingefäße, die Dokumentation der Wunde inklusive Bestimmung des Wundstadiums (z. B. nach Wagner-Armstrong), die Bestimmung des Blutzuckers und das Anfertigen eines Wundabstriches. Das Zentrum sollte aus Gefäßchirurgen, interventionellen Radiologen, Neurologen, Diabetologen, Orthopäden, Wundexperten und Fachkräften aus dem Bereich der Labormedizin bestehen.

Häufig sind chirurgische Maßnahmen nötig
Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms

Gemäß der Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft sollte die Behandlung nach dem RIA-Prinzip erfolgen: R steht für Revaskularisation, I für Infektion behandeln und A für Amputation. Beim Vorliegen einer Durchblutungsstörung kommen kathetergestützte Therapiemaßnahmen oder Bypässe in Frage. Infizierte Wunden müssen chirurgisch gesäubert werden, sie erfordern desinfizierende Wundverbände sowie häufig eine begleitende Antibiotikatherapie, idealerweise nach Keimbestimmung und Antibiogramm. Die chirurgischen/interventionellen Maßnahmen und die Wundbehandlung sollten von  einer adaptierten Blutzuckereinstellung begleitet werden.

Spätestens mit der Mobilisation des Betroffenen muss durch geeignete Hilfsmaßnahmen eine konsequente Druckentlastung am erkrankten Fuß gewährleistet werden. Die Weiterbehandlung der Wunden sollte stadiengerecht erfolgen, idealerweise unter Einbeziehung von Wundexperten. Um die Ausbreitung einer Infektion zu stoppen, sind gelegentlich Amputationen bis hin zu Oberschenkelamputationen erforderlich.

KOOPERATIONSPARTNER
ANSPRECHPARTNER
Leitender Arzt
Alexander Selch
Facharzt für Chirurgie, Facharzt für Gefäßchirurgie, Zusatzbezeichnung Phlebologie
Leitende Oberärztin
Anke de Vries
Fachärztin für Gefäßchirurgie, Fachärztin für Viszeralchirurgie, Fachkunde Notfallmedizin, ABS Expertin
Oberarzt
Thomas Szymanski
Facharzt für Gefäßchirurgie
Oberarzt
Dr. med.
Artem Klimenko
Facharzt für Gefäßchirurgie, Endovaskulärer Chirurg DGG, Zertifizierter Wundassistent (WAcert® DGfW (Beruf))
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