Am inneren und äußeren Muttermund

Gebärmutterhalskrebs

Das Zervixkarzinom, auch Gebärmutterhalskrebs, ist die vierthäufigste Krebserkrankung der Frau und die erste Erkrankung, die durch eine Impfung heilbar ist. Etwa 31.000 Frauen in Deutschland erkranken jährlich am Zervixkarzinom. Es entsteht durch Entartung der Zellen am inneren und äußeren Muttermund. Zu den typischen Symptomen zählen Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr.

Die Diagnose erfolgt durch Abstriche und eine Gewebeprobe (Biopsie) sowie eine Untersuchung des entnommenen Gewebes durch den Pathologen. Die Behandlung umfasst in der Regel eine Operation zur Entfernung des Befundes oder der Gebärmutter und ihrer Bänder. Darauf folgt (je nach Stadium und Eigenschaften des Tumors) eine medikamentöse Therapie, bei Bedarf in Kombination mit einer Strahlentherapie. Eine frühzeitige Erkennung schafft eine gute Prognose für die Behandlung. Unser zertifiziertes Krebszentrum legt die Therapiebestandteile mithilfe eines Gremiums aus wöchentlich tagenden Spezialisten (Tumorboard) fest.

Wie erkennt man Gebärmutterhalskrebs?
Ursachen & Symptome

Die Ursachen für Gebärmutterhalskrebs sind unter anderem ungeschützter Geschlechtsverkehr, Infektionen, Rauchen und hormonelle Veränderungen.

URSACHEN: WIE KOMMT ES ZU GEBÄRMUTTERHALSKREBS?
  • Humanes Papillomavirus (HPV) Infektion: Die Infektion mit bestimmten HPV-Typen, insbesondere HPV 16 und 18, gilt als Hauptursache für das Zervixkarzinom.
  • Ungeschützter Geschlechtsverkehr: Das Risiko für Zervixkarzinome ist höher bei Frauen, die früh sexuell aktiv waren, viele Partner hatten oder ungeschützten Geschlechtsverkehr praktizieren.
  • Rauchen: Tabakkonsum erhöht das Risiko für Gebärmutterhalskrebs, da die schädlichen Inhaltsstoffe des Tabakrauchs das Zervixgewebe schädigen können.
  • Immunschwäche: Frauen mit geschwächtem Immunsystem, wie bei HIV-Infektion oder nach Organtransplantationen, haben ein erhöhtes Risiko für Gebärmutterhalskrebs.
  • Hormonelle Veränderungen: Langfristige Exposition gegenüber Östrogenen ohne ausreichende Progesteronzufuhr, wie bei der Langzeitanwendung von Östrogenpräparaten, kann das Risiko erhöhen.
  • Frühes Sexualverhalten: Frauen, die früh sexuell aktiv sind, haben ein erhöhtes Risiko für ein Zervixkarzinom.
  • Mehrere Geburten: Frauen, die mehrere Geburten hatten, haben ein höheres Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.
  • Familiäre Veranlagung: Eine familiäre Vorgeschichte von Zervixkarzinomen kann das Risiko für die Erkrankung erhöhen.
  • Sozioökonomische Faktoren: Niedriger sozioökonomischer Status und begrenzter Zugang zu Krebsvorsorgeuntersuchungen können das Risiko für Zervixkarzinome erhöhen.
  • Ernährungsfaktoren: Eine unausgewogene Ernährung, die arm an Obst und Gemüse ist, kann das Risiko für ein Zervixkarzinom erhöhen.
SYMPTOME UND FOLGEN VON GEBÄRMUTTERHALSKREBS
  • Unregelmäßige vaginale Blutungen: Zu den häufigsten Symptomen gehören ungewöhnliche Blutungen außerhalb der Menstruationsperiode, nach dem Geschlechtsverkehr oder nach den Wechseljahren.
  • Abnormale vaginale Ausfluss: Veränderungen im Vaginalausfluss, wie verstärkter Ausfluss, ungewöhnliche Farbe oder Geruch, können auftreten.
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr: Schmerzen oder Unbehagen während oder nach dem Geschlechtsverkehr können ein Anzeichen für Gebärmutterhalskrebs sein.
  • Beckenschmerzen: Es können anhaltende Schmerzen oder Beschwerden im Beckenbereich auftreten, insbesondere in fortgeschrittenen Stadien des Karzinoms.
  • Blutungen nach der Menopause: Blutungen nach dem Einsetzen der Menopause sind ein auffälliges Symptom, das ärztliche Abklärung erfordert.
  • Rückenschmerzen: Rückenschmerzen können in fortgeschrittenen Stadien des Zervixkarzinoms auftreten, wenn sich der Tumor auf umliegende Gewebe oder Organe ausbreitet.
  • Gewichtsverlust: Unbeabsichtigter Gewichtsverlust kann ein Symptom von einem fortgeschrittenen Zervixkarzinom sein.
  • Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein: Erschöpfung, Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein können auf das Vorhandensein eines Tumors hinweisen.
  • Harn- oder Darmsymptome: In fortgeschrittenen Stadien können Symptome wie Harninkontinenz, Blasen- oder Darmfunktionsstörungen auftreten.
  • Schwellungen im Bein: In seltenen Fällen kann ein Zervixkarzinom zu einer Blockade des Lymphflusses führen, was zu einer Schwellung des Beins führen kann.
DIAGNOSE

Der wichtigste Bestandteil der Diagnostik sind der PAP- und HPV-Test, bei dem Zellen aus dem Gebärmutterhals entnommen und auf Veränderungen und Virenbefall untersucht werden. Bei auffälligen Befunden folgt eine Darstellung des äußeren Muttermundes (Kolposkopie) in der Dysplasiesprechstunde im FEK Neumünster. Bei dieser Untersuchung können Gewebeproben (Biopsien) für weitere Tests entnommen werden. Bei Verdacht auf eine fortgeschrittene Erkrankung, kann eine Lymphknotenbiopsie oder eine diagnostische Operation durchgeführt werden. Eine genaue Diagnose und Stadieneinteilung sind entscheidend für die Wahl der optimalen Behandlungsoptionen. Die Diagnosestellung erfolgt im zertifizierten Krebszentrum in Zusammenarbeit von Radiologen, Pathologen und Onkologen, um eine individuelle Therapieplanung zu ermöglichen, die auch die jeweilige Lebenssituation der Betroffenen berücksichtigt.

Erkrankung verlangsamen
Behandlung von Gebärmutterhalskrebs

In frühen Stadien ist die Hauptbehandlung in der Regel eine Operation zur Entfernung des Tumors und des umliegenden Gewebes (Konisation oder (radikale) Gebärmutterentfernung). Zusätzlich kann eine Strahlentherapie angewendet werden, um mögliche verbliebene Krebszellen abzutöten. In fortgeschrittenen Stadien kann eine Kombinationstherapie aus Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie erforderlich sein. Das Ziel ist es, den Tumor zu kontrollieren, Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. In enger Zusammenarbeit zwischen Chirurgen, Strahlentherapeuten und Onkologen werden die Therapiepläne individuell auf die Patientin abgestimmt.

ANSPRECHPARTNER
Chefarzt
Priv.-Doz. Dr. med.
Ivo Markus Heer
Facharzt für Frauenheilkunde & Geburtshilfe, Schwerpunkt: Onkologie, Spezielle Perinatologie, Endoskopie und Pränatalmedizin, Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin
Sekretärin
Perihan Bektur
Sekretariat Priv.-Doz. Dr. med. Ivo Markus Heer

04321 405-2069

Jetzt kontaktieren
Leitende Oberärztin
Inga Kemena
Fachärztin für Frauenheilkunde & Geburtshilfe, Senior-Mammaoperateurin
Oberärztin
Dr. med.
Annette Ballhorn
Fachärztin für Frauenheilkunde & Geburtshilfe, Master of Science for International Health
Oberärztin
Dr. med.
Annika Siegler
Fachärztin für Frauenheilkunde & Geburtshilfe
Leitende Ärztin
Dr. med.
Sonja Niknafs
Fachärztin für Neurologie
Pflegeleitung
Kathrin Sawade
Pädiatrie, Perinatalzentrum, Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Jetzt kontaktieren
ZENTREN UND KLINIKEN
Frauenheilkunde & Geburtshilfe

04321 405-2069

Krebszentrum

04321 405-7019

Hämatologie, Onkologie & Nephrologie

04321 405-7019

Diagnostische & Interventionelle Radiologie

04321 405-4919

Chirurgie

04321 405-2029

Anästhesiologie & operative Intensivmedizin

04321 405-2049

Gefäßchirurgie

04321 405-2039

Psychiatrie, Psychotherapie & Psychosomatik

04321 405-2078