Unter Verletzungen des Brustkorbs versteht man knöcherne Verletzungen in Rippen und Brustbein, ggf. in Kombination mit Verletzungen in Schulterblatt und/oder Schlüsselbein. Auch Weichteile wie Muskeln und Sehnen sowie Nerven, Blutgefäße oder auch die Lunge können betroffen sein. Nicht selten werden diese Schäden bei mehrfach-verletzten Patienten im Rahmen eines sog. Polytraumas diagnostiziert.
Bei Unfällen des Brustkorbs werden standardmäßig Untersuchungen durchgeführt, um mögliche Verletzungen zu diagnostizieren. Schmerzen in diesem Bereich können auf Knochen- oder Weichteilverletzungen hindeuten.
Bei vielen Verletzungen der Lunge, Rippen oder des Rippenfelles ist die Einlage einer Drainage in den Pleuraspalt, der Raum zwischen Lungen- und Rippenfell, nötig und häufig auch ausreichend. Dadurch können Flüssigkeiten oder auch Luft abgeleitet werden. Unkomplizierte Brüche von Brustbein oder Rippen können meistens jedoch ohne Drainage und lediglich mit Schmerzmitteln und Atemtherapie behandelt werden.
Bei schwerwiegenden Verletzungen z. B. mit starken Blutungen in den Brustkorb hinein kann auch eine Notfall-Operation erforderlich werden, wenn möglich auch hier minimal-invasiv. Insbesondere bei Mehrfach-Verletzten ist immer eine Absprache zwischen den beteiligten Fachdisziplinen nötig, um die Wichtigkeit und Reihenfolge der Versorgung festzulegen. In diesen Fällen zahlt es sich für die Patienten aus, dass wir an unserem Krankenhaus alle relevanten Abteilungen vor Ort haben.
Bei manchen Verletzungen von Rippen oder Brustbein ist eine operative Stabilisierung des Brustkorbes unerlässlich, um die Atemmechanik wieder herzustellen bzw. aufrechtzuerhalten. Dazu werden in unserer Klinik spezielle Platten und Schrauben eingesetzt, mit denen bspw. Rippen fest verschraubt werden können.
